Heute stelle ich dir zwei Pionierinnen im Namen des Atems, der Stimme und Ganzheitlichkeit vor. Beide widmeten  mit großer Liebe ihr Leben der Stimme. Dem Erforschen der medizinischen, geistigen und seelischen Zusammenhänge.
Ganzheitlichkeit als Konzept, zu einer Zeit, als das Wort noch gar nicht existierte. Heute in aller Munde, haben die Damen Schlaffhorst und Andersen,  ihre Erkenntnisse sehr deutlich und messbar in die Welt getragen.

Ich schätze mich glücklich,

dass ich diesen Weg der Stimme zu gehen lernen durfte und lehren darf.
Es handelt sich nicht um eine Technik im eigentlichen Sinne. Es ist gelebtes Wissen, das den Menschen an seinen Kern, seine ureigene Natur, seine Stimme und Seele führt. Diese evidenzbasierte Heilkunde hat schon manche kritische Zeit und Krise vital überstanden.

Das Konzept Schlaffhorst-Andersen

hat seinen festen Platz in der Prävention und Therapie von Atem-, Sprech-, Sprach- und Stimmstörungen. Außerdem wird es pädagogisch im Training und Coaching von Menschen mit sprechintensiven Berufen eingesetzt, sowie künstlerisch in der Arbeit mit professionellen Schauspieler/innen und Sänger/innen oder Amateuren im Bereich von Klassik, Rock, Pop, Jazz und Musical. Darüber hinaus findet es seine Anwendung im psychosomatischen Bereich.

Regenerationswege – ordnendes, heilendes Prinzip

Schlaffhorst und Andersen entdeckte den natürlichen dreiteilige Rhythmus der Atmung. Einatmung-Ausatmung-Pause, bedeutet, ein selbstordnendes, stärkendes und heilendes Prinzip. Sie vermittelten es in allen Lebenssituationen, Alltag und Kunst. Atem- und Stimmschulung, das Leben mit und im Rhythmus, wird von als Weg zur Persönlichkeitsentfaltung erkannt und genutzt. Dabei ohne die Absicht, etwas machen zu wollen, sondern im Sinne von Befreien der vorhandenen – guten – Kräfte.

Ausbildungskonzept

Um 1916 geben Andersen und Schlaffhorst dem Drängen ihrer SchülerInnen nach und erteilen erste Ausbildungsbescheinigungen, obwohl sie sich – nach über 20 Jahren! – weiter am Anfang der Atemarbeit sehen, besonders aber, weil ihnen jegliches Fixieren, ob als Lehrbuch oder Lehrstoff, dem Wesen des Lebendigen, an dem sie forschen, entgegenzustehen scheint.

Clara und Hedwig

Die beiden aus Memel/Ostpreußen stammenden Frauen erkannten schon vor 1900 die Wechselwirkungen von Atmung, Stimme, Bewegung und ihre Bedeutung für die Gesundheit. 1908 begannen sie ihre Ausbildungsarbeit in Berlin und gründeten 1916 eine Ausbildungsstätte in Rotenburg/Fulda.
Später bildeten sie ihre Schülerinnen und Schüler auch in Hustedt/Südheide (1926–1942) und in Seefeld/Pommern (1942–1945) aus. Ihre Erkenntnisse sind in viele bekannte Konzepte über die Arbeit mit der Stimme eingeflossen.